Der Glaube ist nicht jedermanns Sache. Treu aber ist der Herr, der euch stärken und vor dem Bösen bewahren wird. (2.Thessalonicher 3,2f) – Dass der Glaube nicht jedermanns Sache sei, erscheint wie eine Vorahnung auf die moderne Toleranz. Schon früh rückt die Bibel den einzelnen Menschen ins Blickfeld. Gewiss ist jeder auch ein Angehöriger seiner Kultur, bringt aber persönliche Eigenschaften mit, die ihn zu einem einzigartigen Individuum machen. Auch wenn der Glaube nicht jedermanns Sache ist, gilt für alle die Zusage, dass Gott die Menschen stärkt und vor dem Bösen bewahrt. Einige Geschichtspsalmen (z.B.78) erzählen davon, wie Gott dies in früheren Zeiten getan hat. Auch kurzfristig ist erkennbar, dass Gott uns Menschen bewahrt. Das Auftreten des Covid-Virus löste in Regierungen und Amtsstellen Bestürzung aus. Sie rechneten nicht mit den göttlichen Bewahrungskräften, und selbst die Kirchen schienen diese vergessen zu haben. Wäre es schlimmer herausgekommen, wenn man die Dinge dem lieben Gott und dem gesunden Menschenverstand überlassen hätte? Die sogenannte zweite Welle war eigentlich die erste, und sie hätte, wenn schon, die strengen Massnahmen erfordert. Indessen blieben die Anordnungen widersprüchlich und undurchsichtig. Die Medien schüren die Panik, weil das ihr Metier ist. «Covid-Tote» wurden auch dann gemeldet, wenn sie bloss ein Prozent aller Todesfälle des Tages ausmachten. Vermutlich zerstören die Massnahmen mittelfristig mehr Lebensjahre als sie erhalten. Die Todesfälle betrafen weitestgehend Betagte und Hochbetagte mit Vorerkrankungen. Selbstverständlich lösen sie Trauer aus, doch Betroffenheit darf kein Kriterium für politische Massnahmen sein. Als Fazit bleibt, dass Gott uns vor dem Bösen bewahrt hat und dies auch künftig tun wird.
Weltwoche 47/2021