Der beste Wertmassstab

Ob nun einer mit Gold, Silber, Edelsteinen, Holz, Heu oder Stroh auf dem Fundament weiterbaut eines jeden Werk wird offenbar werden. (1. Korinther 3,12f) – Paulus bezeichnet Jesus Christus als geistiges Fundament. Auf diesem Fundament lassen sich Häuser von unterschiedlicher Qualität bauen. Am wenigsten stabil sind Hütten aus Heu und Stroh. Das Gegenstück bilden Gold und Silber, und da merkt man, dass es nicht um den Hausbau geht. Edelmetalle sind als tragende Materialien ungeeignet. Das Gold wird als Familienbesitz gehütet und als Kriegsbeute weggeschafft. Es wird seit Urzeiten wegen seines funkelnden Glanzes geschätzt und dient als Schmuck, Verzierung und Geld. Da es sich nicht beliebig vermehren lässt, ist es der beste Wertmassstab. Seine Unvergänglichkeit wurde zum Symbol für menschliche Tugenden.
Tatsächlich vermag es Gemeinschaften und Staaten zu stabilisieren und die Bürger gegen verdeckte Enteignungen zu schützen. Das 19. Jahrhundert war eine prosperierende Periode ohne Inflation. Die Währungsreserven bestanden aus Gold, waren verlässlich und begrenzten die Ausgaben und die Macht der Regierungen. Weil das Geld irgendwann ausging, waren Kriege weniger häufig und kürzer. Nach Beginn des 1. Weltkriegs ging man zum ungedeckten Papiergeld über und nahm beliebige Kriegsanleihen auf. Ohne diese hätte der Krieg wohl nur sechs Monate gedauert. Nach dem Krieg wollte die Welt zum Goldstandard zurückkehren, doch waren die Regierungen zu schwach dazu. Seither hat der US-Papierdollar über 99 % seines Wertes verloren, und andere Währungen ebenso. Praktisch alle Länder finanzieren ihre Sozialsysteme und ihre Kriege mit Papiergeld, also mit Heu und Stroh. Das Gold könnte Grenzen setzen. Es ist ein ökonomischer Wert, der geistige Werte fördert: Beschränkung, Freiheit, Wohlstand, Frieden.
Weltwoche 37/2024

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