Pädophile Pädagogik

Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, dass ihr die Liebe nicht aufweckt und nicht stört, bis es ihr selbst gefällt. – Unsere Schwester ist klein und hat keine Brüste. (Hoheslied 2,7 und 8,8, Lutherbibel) – Das Hohelied besingt die Liebe zwischen einem jungen Mann und seiner Freundin. Es wurde zuweilen als Gleichnis für das Verhältnis zwischen Mensch und Gott gedeutet, aber es ist ganz und gar der erotischen Freude gewidmet. Auch der Heilige Liebesakt zwischen dem Priester und einer Tempeldirne, wie er zeitweise ins Alte Israel importiert wurde, ist hier nicht im Blick, denn die Sexualität ist nicht göttlich, sondern menschlich. Höchstens insofern bildet sie eine Analogie zum Verhältnis zwischen Mensch und Gott, als sie sich der Kontrolle gerne entzieht und Irritationen auslöst.
Die Sexualität ist an die sekundären Geschlechtsmerkmale gebunden. Da sich diese erst mit der Pubertät herausbilden, ist sie nicht den Kindern zugedacht, was keine Einschränkung, sondern einen Schutz bedeutet. Sie sollen sich in ihren frühen Lebensjahren fernab sexueller Ablenkungen, Druckversuchen und Erregungen entwickeln können. Dieser Freiraum braucht Verteidigung. Ab den siebziger Jahren stand in vielen Lehrerbibliotheken der grossformatige Fotoband «Zeig mal!», wo der Sexualpädagoge Helmut Kentner im Vorwort ziemlich unverhohlen zur Pädophilie ermunterte. Kentner hatte in Berlin verwahrloste Jugendliche bei straffälligen Pädophilen einquartiert. Nun scheint die Pädophilie in der staatlichen Pädagogik eine Renaissance zu bekommen: Die WHO lanciert Programme zur Sexualisierung von Kleinkindern. Dass die WHO fehlgeleitet ist, ist bekannt. Zu denken gibt, dass das souveräne Stimmvolk diese Missstände kaum kritisiert und damit zeigt, dass seine Urteilskraft in wichtigen Bereichen angeschlagen ist.
Weltwoche 43/2024

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