An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. … Jeder gute Baum trägt gute Früchte, jeder faule Baum aber trägt schlechte Früchte. (Mat 7, 16f) – Es gibt Gewächse, die schön anzusehen sind, aber ungeniessbare Früchte tragen. Jesus sagt das im Zusammenhang mit den falschen Propheten, meint also Menschen und Parteien. Die zeitgenössische Partei, welche zu diesem Gleichnis besonders gut passt, sind die Grünen. Ihr Name zeigt den Anspruch, die Natur gegen Misshandlungen durch die Menschen zu schützen. Das Anliegen ist richtig. Ich erinnere mich, wie in den sechziger Jahren der Neuenburgersee mit unzähligen toten Fischen übersät war. Auch andere Gewässer waren vergiftet, und nur der rasche Bau von Kläranlagen schuf Abhilfe.
Das war vor der Gründung der Grünen Partei. Diese folgte erst, als es mit der Sowjetunion bergab ging. Die Kommunisten im Westen konnten nicht mehr glaubhaft machen, dass der Arbeiter im Kapitalismus kaputtgehe und erklärten die Natur zu ihrem neuen Schützling. Linksextreme Kleinparteien gingen in den Grünen auf. Einer Minderheit lag dort tatsächlich die Natur am Herzen, doch zeigen die Früchte der Grünen, dass sich bald alles darum drehte, die Freiheit der Bürger zu beschneiden und die Staatsgewalt auszubauen. Zu diesem Zweck erfanden sie das Waldsterben, forderten immer mehr sozialistische Umverteilung, unterstützten die Covid-Massnahmen und behandelten schliesslich das Klima wie ein Opfer des Klassenkampfs. Die Früchte? Mehr Krankheiten und Todesfälle, rabiate Naturschändung durch Windräder, mehr Co2 und ausserdem Antisemitismus. Die jüngste Frucht ist die Umkehr vom Pazifismus zum Militarismus, weil jeder Krieg Freiheitsberaubungen, Enteignungen und Gleichschaltung zulässt. Eine Brandmauer gegen die Grünen wäre dumm. Doch wer sie wählt, sollte wissen was er tut.
Weltwoche 46/2024